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- Out 5, 2021
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BGL Ligue
Chris Stumpf (F91): „Es ist bedenklich, wie wir gegen Topteams abgeschnitten haben“
Der Vorsprung ist Geschichte: Am vergangenen Wochenende wurde der F91 eingeholt. Schaffen es Chris Stumpf und Co. nicht, Hesperingen zu schlagen, wird es möglicherweise noch weiter nach unten in der Tabelle gehen. Wie sich die Lage anfühlt, erzählte der 30-Jährige im Interview.
Tageblatt: Düdelingen rutschte am Sonntag auf Platz drei ab, zudem bestätigte sich, dass der Verein in erster Instanz keine UEFA-Lizenz erhalten hat. Wie fühlte sich diese vergangene Woche an?
Chris Stumpf: Der Verein hatte uns bereits im Vorfeld der Presseberichte mitgeteilt, dass wir die UEFA-Lizenz nicht in der ersten Instanz erhalten würden. Man sagte uns, dass es keine Probleme geben dürfte und es nicht auf einen Fehler unsererseits zurückgehen würde. Auf jeden Fall lief es darauf hinaus, dass wir keine Angst haben müssen, immerhin hat es ja in den vergangenen Jahren auch immer geklappt. Es macht mir eher Sorgen, dass wir jetzt sportlich in einer Situation sind, in der wir zum Siegen gezwungen sind. Im allerschlimmsten Fall könnten wir ja am Wochenende bis auf Platz sechs fallen. Aber wir haben in dieser Woche seriös und konzentriert gearbeitet und haben gar keine Angst. Wir wissen, wozu wir in der Lage sind.
Machte sich ein gewisser Druck oder Unruhe hinter den Kulissen bemerkbar?
Der Trainer hat seit Wochen immer wiederholt, dass wir unser Schicksal in den eigenen Händen halten. Auch der dritte Platz ist ja noch immer „europäisch“. Wenn wir unsere vier letzten Begegnungen gewinnen, werden wir uns qualifizieren. Aber es stimmt, dass sich der Druck natürlich erhöht hat. Doch im Training merkt man davon nichts. Ich denke auch nicht, dass man das auf dem Spielfeld irgendwie sehen oder spüren wird.
Allgemein fällt es uns in der Rückrunde schwerer, guten Fußball zu spielen. Manchmal haben wir mit etwas Glück gewonnen. Aber es war auch teilweise umgekehrt. Gegen Petingen und Hostert gab es zwei Unentschieden – zweimal war der gegnerische Torwart der beste Mann auf dem Platz. Bedenklicher ist allerdings, wie wir in der Rückrunde gegen die Topteams abgeschnitten haben. Gegen Progrès, Strassen und Differdingen haben wir verloren, gegen den Racing gab es nur einen Punkt. Da müssen wir uns fragen, warum wir nicht mithalten konnten.
Von den letzten vier Spielen ist das gegen Hesperingen auf dem Papier das schwerste. Gleichzeitig ist ihre Lage bekannt: Es steht fest, dass sie nicht „europäisch“ spielten werden. Zudem ist es nicht mehr die gleiche Mannschaft. Es hat einen Einfluss auf die Mentalität, wenn man nicht zum Siegen verpflichtet ist. Aber wir schauen nicht nach dem Gegner, sondern nach uns. Wir werden unser Spiel machen müssen.
Druck und Unruhe beim Gegner: Mit welcher Aufstellung und welcher Einstellung wird Hesperingen antreten?
Wir haben mitbekommen, dass es von Woche zu Woche neue Gerüchte gegeben hat und wohl auch nicht immer alle ein Gehalt bekommen haben. Als Spieler bin ich froh, nicht in ihrer Lage zu sein. Für diejenigen, die vom Fußball leben, ist es eine schwere Zeit. Was die Mannschaft angeht, wissen wir, dass die „großen Namen“ noch spielen. Aber man weiß nie. Vielleicht wollen sie unbedingt gewinnen, weil es gegen Düdelingen geht. Wir müssen uns auf unser eigenes Spiel konzentrieren. Normalerweise sind die Platzverhältnisse in Hesperingen gut. Das kommt uns entgegen. Es soll keine Ausrede sein, aber das hat in der Rückrunde eine Rolle gespielt. Viele Plätze, auch manchmal unser eigener, waren teilweise katastrophal. Damit sind wir nicht zurechtgekommen.
Das Hinspiel war für Sie nicht nur aufgrund des Ausgangs spektakulär …
Aus dem Hinspiel sind mir zwei Sachen in Erinnerung geblieben: mein Tor und danach der Platzverweis (lacht). Es war eines der besten Spiele der Saison. Auf unserer Seite hat man gespürt, dass wir ein Team sind. Wir haben unsere Chancen genutzt. Zudem war es vom Spielverlauf und vom Ergebnis her ja sehr spannend.
Wie schätzen Sie das Restprogramm in der Liga (Hesperingen, Monnerich, Jeunesse und Bettemburg) ein? Bis auf Bettemburg geht es ja eigentlich nicht mehr um viel …
Monnerich wird ja höchstwahrscheinlich in die Ehrenpromotion absteigen. Auch wenn es bei den Vereinen um nichts mehr geht, gibt es noch immer die Schicksale der Spieler, die sich zeigen wollen, wenn sie vielleicht wechseln möchten. Monnerich ist wohl der einfachste Gegner. Auf der „Grenz“ ist es als Düdelinger nicht leicht. Es stehen noch viele Escher im Aufgebot, die ehrgeizig sind. Ich hoffe allerdings, dass das Schicksal von Bettemburg vor dem letzten Spieltag geklärt ist und sie dann mit dem Kopf schon bei ihrem Relegationsspiel sind.
Was die Spielzeit angeht, läuft es für Sie persönlich besser unter Trainer Mika Pinto. Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Rückrunde?
Die Saison ist nicht so einfach zusammenzufassen. Ich habe bereits dreimal Rot bekommen, was sich natürlich dann auch auf die Spielzeit auswirkt. Ich war in der Hinrunde zweimal gesperrt und zudem musste ich dann auch länger aussetzen, als beim „Médico“ Auffälligkeiten festgestellt worden sind. Wie sich dann aber zum Glück herausstellte, sind es keine Herzprobleme und es ist alles in Ordnung. An sich habe ich also das Vertrauen von beiden Trainern bekommen. Die beiden haben auf mich gesetzt.
Aus der Statistik-Kiste: Sie haben vier Ihrer fünf Gelben Karten jeweils nach der 80. Minute kassiert. Woran liegt das?
Das ist mir noch nicht aufgefallen (lacht). Mit den Gelben Karten stehe ich diesmal eigentlich ganz gut da, vergangene Saison waren es 13. Der Trainer hat es angesprochen. Es geht hier nicht darum, Schiedsrichter zu kritisieren. Der Trainer meinte, ich müsste etwas cleverer sein und manchmal einfach bis zehn zählen. Im Pokal war er nicht sehr begeistert von der Gelb-Roten. Aber das liegt ja eigentlich oft daran, dass ich Verteidiger bin und die Spiele gegen Topteams intensiver sind. Wegen Meckerns habe ich nur eine kassiert. Generell denke ich, dass es an der Zeit wäre, das Luxemburger Kartensystem zu überarbeiten. Jeder regt sich über die Regeln auf. In der Ehrenpromotion hat Bissen eine Begegnung am grünen Tisch verloren, weil ein gesperrter Spieler auf dem Platz stand. Am Ende könnte sie das vielleicht sogar den Aufstieg kosten. Da müssten wir professioneller werden.
Über den Pokal oder die Meisterschaft: Auf welchem Weg wird sich Düdelingen für die Conference League qualifizieren?
Ich würde sagen, über die Meisterschaft – aufgrund des Restprogramms, das uns erwartet. Über den Pokal wird es schwer: Ich weiß nicht, wer in diesem Jahr noch gegen Differdingen gewinnen soll. Sie sind klarer Favorit. Was mich angeht, so habe ich schon zwei Endspiele gegen den Racing verloren. Es sollte nicht noch einmal so sein.
Tageblatt
Chris Stumpf (F91): „Es ist bedenklich, wie wir gegen Topteams abgeschnitten haben“

Der Vorsprung ist Geschichte: Am vergangenen Wochenende wurde der F91 eingeholt. Schaffen es Chris Stumpf und Co. nicht, Hesperingen zu schlagen, wird es möglicherweise noch weiter nach unten in der Tabelle gehen. Wie sich die Lage anfühlt, erzählte der 30-Jährige im Interview.
Tageblatt: Düdelingen rutschte am Sonntag auf Platz drei ab, zudem bestätigte sich, dass der Verein in erster Instanz keine UEFA-Lizenz erhalten hat. Wie fühlte sich diese vergangene Woche an?
Chris Stumpf: Der Verein hatte uns bereits im Vorfeld der Presseberichte mitgeteilt, dass wir die UEFA-Lizenz nicht in der ersten Instanz erhalten würden. Man sagte uns, dass es keine Probleme geben dürfte und es nicht auf einen Fehler unsererseits zurückgehen würde. Auf jeden Fall lief es darauf hinaus, dass wir keine Angst haben müssen, immerhin hat es ja in den vergangenen Jahren auch immer geklappt. Es macht mir eher Sorgen, dass wir jetzt sportlich in einer Situation sind, in der wir zum Siegen gezwungen sind. Im allerschlimmsten Fall könnten wir ja am Wochenende bis auf Platz sechs fallen. Aber wir haben in dieser Woche seriös und konzentriert gearbeitet und haben gar keine Angst. Wir wissen, wozu wir in der Lage sind.
Machte sich ein gewisser Druck oder Unruhe hinter den Kulissen bemerkbar?
Der Trainer hat seit Wochen immer wiederholt, dass wir unser Schicksal in den eigenen Händen halten. Auch der dritte Platz ist ja noch immer „europäisch“. Wenn wir unsere vier letzten Begegnungen gewinnen, werden wir uns qualifizieren. Aber es stimmt, dass sich der Druck natürlich erhöht hat. Doch im Training merkt man davon nichts. Ich denke auch nicht, dass man das auf dem Spielfeld irgendwie sehen oder spüren wird.
Allgemein fällt es uns in der Rückrunde schwerer, guten Fußball zu spielen. Manchmal haben wir mit etwas Glück gewonnen. Aber es war auch teilweise umgekehrt. Gegen Petingen und Hostert gab es zwei Unentschieden – zweimal war der gegnerische Torwart der beste Mann auf dem Platz. Bedenklicher ist allerdings, wie wir in der Rückrunde gegen die Topteams abgeschnitten haben. Gegen Progrès, Strassen und Differdingen haben wir verloren, gegen den Racing gab es nur einen Punkt. Da müssen wir uns fragen, warum wir nicht mithalten konnten.
Von den letzten vier Spielen ist das gegen Hesperingen auf dem Papier das schwerste. Gleichzeitig ist ihre Lage bekannt: Es steht fest, dass sie nicht „europäisch“ spielten werden. Zudem ist es nicht mehr die gleiche Mannschaft. Es hat einen Einfluss auf die Mentalität, wenn man nicht zum Siegen verpflichtet ist. Aber wir schauen nicht nach dem Gegner, sondern nach uns. Wir werden unser Spiel machen müssen.
Druck und Unruhe beim Gegner: Mit welcher Aufstellung und welcher Einstellung wird Hesperingen antreten?
Wir haben mitbekommen, dass es von Woche zu Woche neue Gerüchte gegeben hat und wohl auch nicht immer alle ein Gehalt bekommen haben. Als Spieler bin ich froh, nicht in ihrer Lage zu sein. Für diejenigen, die vom Fußball leben, ist es eine schwere Zeit. Was die Mannschaft angeht, wissen wir, dass die „großen Namen“ noch spielen. Aber man weiß nie. Vielleicht wollen sie unbedingt gewinnen, weil es gegen Düdelingen geht. Wir müssen uns auf unser eigenes Spiel konzentrieren. Normalerweise sind die Platzverhältnisse in Hesperingen gut. Das kommt uns entgegen. Es soll keine Ausrede sein, aber das hat in der Rückrunde eine Rolle gespielt. Viele Plätze, auch manchmal unser eigener, waren teilweise katastrophal. Damit sind wir nicht zurechtgekommen.
Das Hinspiel war für Sie nicht nur aufgrund des Ausgangs spektakulär …
Aus dem Hinspiel sind mir zwei Sachen in Erinnerung geblieben: mein Tor und danach der Platzverweis (lacht). Es war eines der besten Spiele der Saison. Auf unserer Seite hat man gespürt, dass wir ein Team sind. Wir haben unsere Chancen genutzt. Zudem war es vom Spielverlauf und vom Ergebnis her ja sehr spannend.
Wie schätzen Sie das Restprogramm in der Liga (Hesperingen, Monnerich, Jeunesse und Bettemburg) ein? Bis auf Bettemburg geht es ja eigentlich nicht mehr um viel …
Monnerich wird ja höchstwahrscheinlich in die Ehrenpromotion absteigen. Auch wenn es bei den Vereinen um nichts mehr geht, gibt es noch immer die Schicksale der Spieler, die sich zeigen wollen, wenn sie vielleicht wechseln möchten. Monnerich ist wohl der einfachste Gegner. Auf der „Grenz“ ist es als Düdelinger nicht leicht. Es stehen noch viele Escher im Aufgebot, die ehrgeizig sind. Ich hoffe allerdings, dass das Schicksal von Bettemburg vor dem letzten Spieltag geklärt ist und sie dann mit dem Kopf schon bei ihrem Relegationsspiel sind.
Was die Spielzeit angeht, läuft es für Sie persönlich besser unter Trainer Mika Pinto. Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Rückrunde?
Die Saison ist nicht so einfach zusammenzufassen. Ich habe bereits dreimal Rot bekommen, was sich natürlich dann auch auf die Spielzeit auswirkt. Ich war in der Hinrunde zweimal gesperrt und zudem musste ich dann auch länger aussetzen, als beim „Médico“ Auffälligkeiten festgestellt worden sind. Wie sich dann aber zum Glück herausstellte, sind es keine Herzprobleme und es ist alles in Ordnung. An sich habe ich also das Vertrauen von beiden Trainern bekommen. Die beiden haben auf mich gesetzt.
Aus der Statistik-Kiste: Sie haben vier Ihrer fünf Gelben Karten jeweils nach der 80. Minute kassiert. Woran liegt das?
Das ist mir noch nicht aufgefallen (lacht). Mit den Gelben Karten stehe ich diesmal eigentlich ganz gut da, vergangene Saison waren es 13. Der Trainer hat es angesprochen. Es geht hier nicht darum, Schiedsrichter zu kritisieren. Der Trainer meinte, ich müsste etwas cleverer sein und manchmal einfach bis zehn zählen. Im Pokal war er nicht sehr begeistert von der Gelb-Roten. Aber das liegt ja eigentlich oft daran, dass ich Verteidiger bin und die Spiele gegen Topteams intensiver sind. Wegen Meckerns habe ich nur eine kassiert. Generell denke ich, dass es an der Zeit wäre, das Luxemburger Kartensystem zu überarbeiten. Jeder regt sich über die Regeln auf. In der Ehrenpromotion hat Bissen eine Begegnung am grünen Tisch verloren, weil ein gesperrter Spieler auf dem Platz stand. Am Ende könnte sie das vielleicht sogar den Aufstieg kosten. Da müssten wir professioneller werden.
Über den Pokal oder die Meisterschaft: Auf welchem Weg wird sich Düdelingen für die Conference League qualifizieren?
Ich würde sagen, über die Meisterschaft – aufgrund des Restprogramms, das uns erwartet. Über den Pokal wird es schwer: Ich weiß nicht, wer in diesem Jahr noch gegen Differdingen gewinnen soll. Sie sind klarer Favorit. Was mich angeht, so habe ich schon zwei Endspiele gegen den Racing verloren. Es sollte nicht noch einmal so sein.
Tageblatt