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- Out 5, 2021
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Schwimmlehrer erklärtWarum Freibäder in Luxemburg einen Dress-Code haben
Die meisten Freibäder Luxemburgs schreiben ihren Badegästen vor, welche Schwimmbekleidung in ihren Becken erlaubt oder verboten ist. Doch vielen Besuchern sind die genauen Hintergründe nicht bekannt, wie ein viraler Facebook-Post kürzlich zeigte. Ein Schwimmlehrer sorgt im Tageblatt-Interview für Klarheit.
Ein Vater sitzt am Remicher Pool und schaut seinen Kindern zu – ins Schwimmbecken darf er nicht. Der Grund: Der Bademeister hat ihm den Zugang zum Wasser wegen seiner Badeshorts verboten. Er beschreibt diese Situation kurz danach auf Facebook und merkt an, dass Frauen mit Burkinis ins Becken dürfen. Der Post geht viral, die Reaktionen sind ebenfalls kritisch. So schreibt ein Nutzer: „Lächerlich, das Ganze.“ Ein anderer kommentiert: „Zu viele Regeln, sodass sich keiner mehr wohlfühlt.“ Warum geben Schwimmbäder also ihren Badegästen vor, was sie im Becken anziehen dürfen? Und worauf basieren diese Regeln? Das Tageblatt hat beim Schwimmlehrer Andy Schouller nachgefragt.
Schouller ist der einzige freiberufliche Schwimmlehrer Luxemburgs und Mitglied der Rettungskommission „Fédération luxembourgeoise de natation et de sauvetage“ (FLNS). Mit seinem Unternehmen „Letzschwamm“ betreibt er dieses Jahr den Aquapark Befort und das Freibad in Rosport.
„Die Bermudashorts hat man oft schon an, bevor man ins Freibad geht: Man sitzt mit ihr im Auto, kauft sich etwas am Kiosk oder kleckert Döner-Soße auf die Shorts. Dadurch nimmt man ja den ganzen Alltag mit ins Wasser“, sagt Andy Schouller gegenüber dem Tageblatt. Die angesammelten Keime würden dann im Wasser schwimmen. „Aber ich sehe keine Männer mit eng anliegenden Shorts am Kiosk oder Bus fahren“, fügt er hinzu. Außerdem tragen einige eine Unterhose unter ihren Bermudashorts und verschmutzen so das Wasser.
Rettungsaktion erschwert
Viele Schwimmbäder verbieten Frauen, Burkinis zu tragen, weil diese laut Schouller ein Sicherheitsrisiko darstellen. „Wenn eine Frau im Burkini ins Kinderbecken geht und die Stoffe im Wasser herumtreiben, könnte ein kleines Kind unter die Stoffschichten geraten und nicht mehr auftauchen“, sagt Schouller. Außerdem könnten sich die Bademeister bei einer Rettungsaktion in den Stoffen verfangen. Und: Die weit geschnittenen Burkinis und Bermudashorts saugen viel Wasser auf. Dadurch ist es viel schwieriger, eine Frau im weiten Burkini aus dem Wasser zu retten, weil der schwere Stoff sie in die Tiefe zieht.
Andy Schouller stellt am Schluss klar: Jedes Schwimmbad legt selbst fest, welche Bikinis, Burkinis oder Badehosen Besucher im Wasser tragen dürfen. „Die Badebetreiber tauschen sich jedoch regelmäßig über die Vorschriften aus, sodass diese weitestgehend einheitlich sind.“
Tageblatt

Die meisten Freibäder Luxemburgs schreiben ihren Badegästen vor, welche Schwimmbekleidung in ihren Becken erlaubt oder verboten ist. Doch vielen Besuchern sind die genauen Hintergründe nicht bekannt, wie ein viraler Facebook-Post kürzlich zeigte. Ein Schwimmlehrer sorgt im Tageblatt-Interview für Klarheit.
Ein Vater sitzt am Remicher Pool und schaut seinen Kindern zu – ins Schwimmbecken darf er nicht. Der Grund: Der Bademeister hat ihm den Zugang zum Wasser wegen seiner Badeshorts verboten. Er beschreibt diese Situation kurz danach auf Facebook und merkt an, dass Frauen mit Burkinis ins Becken dürfen. Der Post geht viral, die Reaktionen sind ebenfalls kritisch. So schreibt ein Nutzer: „Lächerlich, das Ganze.“ Ein anderer kommentiert: „Zu viele Regeln, sodass sich keiner mehr wohlfühlt.“ Warum geben Schwimmbäder also ihren Badegästen vor, was sie im Becken anziehen dürfen? Und worauf basieren diese Regeln? Das Tageblatt hat beim Schwimmlehrer Andy Schouller nachgefragt.
Schouller ist der einzige freiberufliche Schwimmlehrer Luxemburgs und Mitglied der Rettungskommission „Fédération luxembourgeoise de natation et de sauvetage“ (FLNS). Mit seinem Unternehmen „Letzschwamm“ betreibt er dieses Jahr den Aquapark Befort und das Freibad in Rosport.
„Die Bermudashorts hat man oft schon an, bevor man ins Freibad geht: Man sitzt mit ihr im Auto, kauft sich etwas am Kiosk oder kleckert Döner-Soße auf die Shorts. Dadurch nimmt man ja den ganzen Alltag mit ins Wasser“, sagt Andy Schouller gegenüber dem Tageblatt. Die angesammelten Keime würden dann im Wasser schwimmen. „Aber ich sehe keine Männer mit eng anliegenden Shorts am Kiosk oder Bus fahren“, fügt er hinzu. Außerdem tragen einige eine Unterhose unter ihren Bermudashorts und verschmutzen so das Wasser.
Rettungsaktion erschwert
Viele Schwimmbäder verbieten Frauen, Burkinis zu tragen, weil diese laut Schouller ein Sicherheitsrisiko darstellen. „Wenn eine Frau im Burkini ins Kinderbecken geht und die Stoffe im Wasser herumtreiben, könnte ein kleines Kind unter die Stoffschichten geraten und nicht mehr auftauchen“, sagt Schouller. Außerdem könnten sich die Bademeister bei einer Rettungsaktion in den Stoffen verfangen. Und: Die weit geschnittenen Burkinis und Bermudashorts saugen viel Wasser auf. Dadurch ist es viel schwieriger, eine Frau im weiten Burkini aus dem Wasser zu retten, weil der schwere Stoff sie in die Tiefe zieht.
Andy Schouller stellt am Schluss klar: Jedes Schwimmbad legt selbst fest, welche Bikinis, Burkinis oder Badehosen Besucher im Wasser tragen dürfen. „Die Badebetreiber tauschen sich jedoch regelmäßig über die Vorschriften aus, sodass diese weitestgehend einheitlich sind.“
Tageblatt