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- Out 5, 2021
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Fußball
Progrès-Trainer Samuel Scholer: „Revanchegelüste können viel Energie freisetzen“
Seit dem Trainerwechsel Anfang März befindet sich der Progrès wieder im Aufwind. Am Samstag steht ein richtungsweisendes Duell gegen Strassen an. Interimstrainer Samuel Scholer erklärt im Tageblatt-Interview, was sich in den vergangenen Wochen verändert hat.
Tageblatt: Seit fast einem Monat stehen Sie beim Progrès in der Verantwortung. In vier Spielen unter ihrer Führung konnten zehn Punkte geholt werden. Wie fällt Ihre erste Bilanz aus?
Samuel Scholer: Wir haben unser Soll erfüllt und gute Resultate erzielt, deshalb fällt die erste Bilanz positiv aus. Es ist uns gelungen, die Mannschaft wieder in eine andere Richtung zu bewegen. Wir sind nicht komplett geheilt, aber wir befinden uns auf dem richtigen Weg. Derzeit stimmt die Einstellung, daran haben wir in den vergangenen Wochen gearbeitet. Wir waren in der Lage, zu zeigen, dass wir weiterhin ein Kandidat für ein Europapokalticket sind. Jeder ist motiviert, die Plätze zurückzuerobern, die wir verloren haben. Zudem nähern wir uns wieder einer Art und Weise an, die zur Qualität des Kaders passt.
Sie sagen, Sie sind noch nicht geheilt. In welchen Bereichen war der Progrès krank?
Es gab kein allgemeines Unwohlsein, so viel konnte ich feststellen. Ich habe während drei Jahren mit Jeff Strasser eng zusammengearbeitet und weiß, dass er sein Bestes für die Mannschaft gegeben hat. Wenn es aber mal nicht so läuft wie geplant, dann geht auch mal die Lust am Fußball verloren. Daran haben wir gearbeitet. Die Lust kommt jedoch nur zurück, wenn man gewinnt, und das ist uns glücklicherweise gelungen. Aktuell hat jeder Spieler den Wunsch, zu zeigen, dass wir besser sind als unser Tabellenplatz. Revanchegelüste können manchmal viel Energie freisetzen. Wir haben jetzt noch sieben Spiele und den Pokal vor uns und können unsere Ziele aus eigener Kraft erreichen.
Dem Progrès ist es gelungen, dreimal in Folge drei Tore zu erzielen. Das war in dieser Saison noch nie der Fall. Wie wurde diese Blockade gelöst?
Wir versuchen offensiv, etwas riskanter zu Werke zu gehen. Zudem haben wir in jedem Spiel eine andere taktische Konstellation aufgeboten. Wir passen uns dem Gegner an, aber auch nicht zu sehr. Einige Spieler sind mittlerweile auch in einer besseren Form. Ich habe das Gefühl, dass jeder seinem Mitspieler etwas Gutes tun will, und das führt dazu, dass das Kollektiv besser dreht und wir Tore erzielen können. Wichtig ist aber auch, zu betonen, dass die Spieler wieder besonnener geworden sind. Bei einem Gegentor geraten wir nicht so schnell aus der Fassung. Das war vorher teilweise der Fall.
Mit Lars Gerson hat ein sehr erfahrener Profi Niederkorn in der Winterpause verstärkt. Was hat diese Verpflichtung der Mannschaft bisher gebracht?
Lars ist Profi durch und durch. Das merkt man beim tagtäglichen Umgang mit ihm. Er ist als Erster beim Training und verlässt den Platz als Letzter. Er ist kein lautstarker Leader, aber durch seine Erfahrung und seine Einstellung hat er einen positiven Einfluss auf den Rest der Mannschaft. Lars macht sich viele Gedanken und analysiert jedes Spiel und jede Trainingseinheit. Für mich als Trainer ist es einfach toll, so einen Spieler zu haben.
Das Duell gegen Strassen ist von enormer Wichtigkeit, mit Blick auf Platz drei. Muss unbedingt ein Sieg her?
Wir werden versuchen, dieses Spiel zu gewinnen, so viel steht fest. Wenn dies jedoch nicht der Fall sein sollte, bleiben uns noch immer sieben Partien, um Platz drei zu erreichen. Wir wurden schon einmal abgeschrieben und sind trotzdem zurückgekommen. Wichtig ist, dieses Spiel auf intelligente Weise anzugehen. Wenn wir Strassen nicht besiegen sollten, müssen wir zumindest dafür sorgen, dass wir nicht verlieren.
Strassen lieferte vergangenes Wochenende gegen Mondorf eine schwache Leistung ab. War diese eine Frage des Drucks?
Es steht mir nicht zu, über andere Mannschaften zu richten. Strassen hat zehn Spiele in Folge nicht verloren, das ist ein Beweis von Qualität. Morgen (Samstag, Anm. d. Red.) wollen sie mit Sicherheit zeigen, dass die Niederlage gegen Mondorf ein Ausrutscher war. Wir müssen sehr auf der Hut sein.
Sehen Sie sich im Vorteil, wenn es um den Umgang mit Druck geht?
Es stimmt schon, dass wir erfahrene Spieler haben, die es gewohnt sind, um die vorderen Plätze mitzuspielen. Das könnte zum Vorteil werden. Damit wir dies irgendwann ausnützen können, müssen wir unsere Spiele gewinnen und vor allem den absoluten Willen zeigen, unsere Ziele zu erreichen.
Es ist zwar eine abgemachte Sache, dass Sie nach der Saison in Ihre alte Position als Jugendtrainer und Verantwortlicher der Akademie zurückkehren werden – würde es Sie aber trotzdem reizen, weiter Trainer der ersten Mannschaft zu sein?
Ich kenne meinen Platz im Verein. Egal, wie gut die kommenden Wochen verlaufen werden, kehre ich am Ende der Saison in den Jugendbereich zurück. Das ist mit dem Präsidenten so abgesprochen. Ich bin seit sieben Jahren beim Progrès und will weiterhin meinen Beitrag leisten. In der Jugend befinden wir uns auf einem guten Weg. In diese Richtung soll es weitergehen. Ich habe das Glück, als Trainer mit einer sehr guten Mannschaft zusammenarbeiten zu können, und versuche, so viel es geht aufzuschnappen. Auch für mich ist dies ein Lernprozess. Natürlich hätte ich Lust darauf, mit einer Mannschaft im Europapokal zu spielen, aber mit dem Nachwuchs habe ich auch Ziele. Und darauf freue ich mich.
Tageblatt
Progrès-Trainer Samuel Scholer: „Revanchegelüste können viel Energie freisetzen“

Seit dem Trainerwechsel Anfang März befindet sich der Progrès wieder im Aufwind. Am Samstag steht ein richtungsweisendes Duell gegen Strassen an. Interimstrainer Samuel Scholer erklärt im Tageblatt-Interview, was sich in den vergangenen Wochen verändert hat.
Tageblatt: Seit fast einem Monat stehen Sie beim Progrès in der Verantwortung. In vier Spielen unter ihrer Führung konnten zehn Punkte geholt werden. Wie fällt Ihre erste Bilanz aus?
Samuel Scholer: Wir haben unser Soll erfüllt und gute Resultate erzielt, deshalb fällt die erste Bilanz positiv aus. Es ist uns gelungen, die Mannschaft wieder in eine andere Richtung zu bewegen. Wir sind nicht komplett geheilt, aber wir befinden uns auf dem richtigen Weg. Derzeit stimmt die Einstellung, daran haben wir in den vergangenen Wochen gearbeitet. Wir waren in der Lage, zu zeigen, dass wir weiterhin ein Kandidat für ein Europapokalticket sind. Jeder ist motiviert, die Plätze zurückzuerobern, die wir verloren haben. Zudem nähern wir uns wieder einer Art und Weise an, die zur Qualität des Kaders passt.
Sie sagen, Sie sind noch nicht geheilt. In welchen Bereichen war der Progrès krank?
Es gab kein allgemeines Unwohlsein, so viel konnte ich feststellen. Ich habe während drei Jahren mit Jeff Strasser eng zusammengearbeitet und weiß, dass er sein Bestes für die Mannschaft gegeben hat. Wenn es aber mal nicht so läuft wie geplant, dann geht auch mal die Lust am Fußball verloren. Daran haben wir gearbeitet. Die Lust kommt jedoch nur zurück, wenn man gewinnt, und das ist uns glücklicherweise gelungen. Aktuell hat jeder Spieler den Wunsch, zu zeigen, dass wir besser sind als unser Tabellenplatz. Revanchegelüste können manchmal viel Energie freisetzen. Wir haben jetzt noch sieben Spiele und den Pokal vor uns und können unsere Ziele aus eigener Kraft erreichen.
Dem Progrès ist es gelungen, dreimal in Folge drei Tore zu erzielen. Das war in dieser Saison noch nie der Fall. Wie wurde diese Blockade gelöst?
Wir versuchen offensiv, etwas riskanter zu Werke zu gehen. Zudem haben wir in jedem Spiel eine andere taktische Konstellation aufgeboten. Wir passen uns dem Gegner an, aber auch nicht zu sehr. Einige Spieler sind mittlerweile auch in einer besseren Form. Ich habe das Gefühl, dass jeder seinem Mitspieler etwas Gutes tun will, und das führt dazu, dass das Kollektiv besser dreht und wir Tore erzielen können. Wichtig ist aber auch, zu betonen, dass die Spieler wieder besonnener geworden sind. Bei einem Gegentor geraten wir nicht so schnell aus der Fassung. Das war vorher teilweise der Fall.
Mit Lars Gerson hat ein sehr erfahrener Profi Niederkorn in der Winterpause verstärkt. Was hat diese Verpflichtung der Mannschaft bisher gebracht?
Lars ist Profi durch und durch. Das merkt man beim tagtäglichen Umgang mit ihm. Er ist als Erster beim Training und verlässt den Platz als Letzter. Er ist kein lautstarker Leader, aber durch seine Erfahrung und seine Einstellung hat er einen positiven Einfluss auf den Rest der Mannschaft. Lars macht sich viele Gedanken und analysiert jedes Spiel und jede Trainingseinheit. Für mich als Trainer ist es einfach toll, so einen Spieler zu haben.
Das Duell gegen Strassen ist von enormer Wichtigkeit, mit Blick auf Platz drei. Muss unbedingt ein Sieg her?
Wir werden versuchen, dieses Spiel zu gewinnen, so viel steht fest. Wenn dies jedoch nicht der Fall sein sollte, bleiben uns noch immer sieben Partien, um Platz drei zu erreichen. Wir wurden schon einmal abgeschrieben und sind trotzdem zurückgekommen. Wichtig ist, dieses Spiel auf intelligente Weise anzugehen. Wenn wir Strassen nicht besiegen sollten, müssen wir zumindest dafür sorgen, dass wir nicht verlieren.
Strassen lieferte vergangenes Wochenende gegen Mondorf eine schwache Leistung ab. War diese eine Frage des Drucks?
Es steht mir nicht zu, über andere Mannschaften zu richten. Strassen hat zehn Spiele in Folge nicht verloren, das ist ein Beweis von Qualität. Morgen (Samstag, Anm. d. Red.) wollen sie mit Sicherheit zeigen, dass die Niederlage gegen Mondorf ein Ausrutscher war. Wir müssen sehr auf der Hut sein.
Sehen Sie sich im Vorteil, wenn es um den Umgang mit Druck geht?
Es stimmt schon, dass wir erfahrene Spieler haben, die es gewohnt sind, um die vorderen Plätze mitzuspielen. Das könnte zum Vorteil werden. Damit wir dies irgendwann ausnützen können, müssen wir unsere Spiele gewinnen und vor allem den absoluten Willen zeigen, unsere Ziele zu erreichen.
Es ist zwar eine abgemachte Sache, dass Sie nach der Saison in Ihre alte Position als Jugendtrainer und Verantwortlicher der Akademie zurückkehren werden – würde es Sie aber trotzdem reizen, weiter Trainer der ersten Mannschaft zu sein?
Ich kenne meinen Platz im Verein. Egal, wie gut die kommenden Wochen verlaufen werden, kehre ich am Ende der Saison in den Jugendbereich zurück. Das ist mit dem Präsidenten so abgesprochen. Ich bin seit sieben Jahren beim Progrès und will weiterhin meinen Beitrag leisten. In der Jugend befinden wir uns auf einem guten Weg. In diese Richtung soll es weitergehen. Ich habe das Glück, als Trainer mit einer sehr guten Mannschaft zusammenarbeiten zu können, und versuche, so viel es geht aufzuschnappen. Auch für mich ist dies ein Lernprozess. Natürlich hätte ich Lust darauf, mit einer Mannschaft im Europapokal zu spielen, aber mit dem Nachwuchs habe ich auch Ziele. Und darauf freue ich mich.
Tageblatt