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Notícias Jede fünfte Apotheke dicht

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Nicht nur auf dem Land drohen Engpässe:
Jede fünfte Apotheke dicht


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Verbandschef fordert „Soforthilfen“ von der Bundesregierung

Berlin – Das Apotheken-Sterben bleibt ein großes Problem. Fast jeder fünfte Standort in Deutschland musste in den vergangenen 15 Jahren schließen. Apotheker schlagen Alarm!

Aktuell gibt es noch 16.908 Apotheken, 2008 waren es rund 4500 mehr. Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) fordert von der Bundesregierung schnelles Handeln und die umgehende Umsetzung der Versprechen im Koalitionsvertrag.

Die Apotheker hoffen vor allem auf mehr Geld. Seit 2013 erhalten sie für jedes auf Rezept ausgegebene Medikament 8,35 Euro. Im Koalitionsvertrag sind mindestens 9,50 Euro vorgesehen, in unterversorgten ländlichen Gebieten 11 Euro.

„Das muss kurzfristig umgesetzt werden“, fordert ABDA-Präsident Thomas Preis (66). „Die Zeit drängt.“ Das findet auch Mathias Arnold (61) vom Landesapothekerverband Sachsen-Anhalt: „Wir brauchen die Soforthilfe dringend, um zumindest eine Stabilisierung zu erreichen.“

Kosten steigen, Honorare bleiben

Laut Verband explodieren die Kosten für Apotheken: Löhne um 35 Prozent, Sachausgaben um gute 30 Prozent. Gefordert wird eine regelmäßige Anpassung der Honorare, um nicht erneut den Anschluss an die Kosten zu verlieren.

Auch der Aufschlag für schwer zu beschaffende Medikamente soll steigen. Bisher gibt es 50 Cent extra, wenn Apotheken solche Arzneimittel auftreiben. Dabei nehmen die Lieferengpässe zu. Anfang des Jahres waren 490 Medikamente schwer lieferbar. Mittlerweile sind es 550 – so viele wie noch nie.

Immer mehr Lieferengpässe

Die Apotheken-Teams verbringen inzwischen wöchentlich 20 bis 30 Stunden damit, Engpässe zu bewältigen. Sie wünschen sich dabei weniger Bürokratie. Wie während Corona wollen sie Alternativpräparate eigenverantwortlich ausgeben dürfen, wenn das verschriebene Medikament fehlt. Bisher führen solche Fälle oft zu zeitaufwendigen Rücksprachen mit Ärzten und Dokumentationen gegenüber Krankenkassen.

► Ein weiteres Problem: Immer mehr Apotheker finden keinen Nachfolger. Zwar studieren 16.000 Menschen Pharmazie, doch viele ziehen die Pharmaindustrie oder eine Anstellung vor. Ein Grund: Ein Viertel der Apothekeninhaber verdient inzwischen weniger als ihre Angestellten.

ABDA-Präsident Preis warnt vor einem „Tsunami“. Die älter werdende Bevölkerung braucht Apotheken, doch deren Zahl schrumpft. Deutschland liegt bei der Apothekendichte im europäischen Vergleich im unteren Drittel.

Für 2 Millionen Deutsche haben sich die Wege in die nächste Apotheke erheblich verlängert. Aber noch finden zum Glück fast 50 Millionen Menschen fußläufig oder wenige Kilometer entfernt die nächste.

Bild Zeitung
 
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