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- Out 5, 2021
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Fußball„Trauriger Abend“ in Saint-Denis: Das Stade de France als Hochsicherheitszone
Das Stade de France als Hochsicherheitszone. Mit größtem Aufwand stellten die französischen Kräfte sicher, dass Übergriffe auf israelische Anhänger beim Nations-League-Duell ausblieben.
Hubschrauber kreisten über Saint-Denis, Spezialeinheiten postierten sich – und im Stade de France herrschte eine triste Leere. „Das ist kein Kontext, den man noch einmal erleben möchte“, sagte Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps nach einem bedrückenden Fußballabend im Vorort der Hauptstadt Paris. Die Zeitung Le Figaro wertete das Geschehen vom Donnerstagabend als „unheilvolles Spektakel“.
Der Sport rückte bei dem mageren 0:0 der „Equipe Tricolore“ im Hochrisikospiel gegen Israel angesichts der Bedrohungslage in den Hintergrund. Den Sicherheitskräften gelang es mit einem massiven Aufgebot, größere Zusammenstöße zu verhindern. Doch die Geschehnisse rund um die Nations-League-Partie könnten nur der bittere Vorgeschmack auf weitere Sportveranstaltungen in Europa mit israelischer Beteiligung sein. Auch die andere Behörden dürften angesichts bevorstehender Besuche israelischer Teams ganz genau hingeschaut haben.
Am 28. November schon kommt Maccabi Tel Aviv zum Basketball-Spiel in der EuroLeague nach Berlin, im Dezember tritt der israelische Spitzenklub auch in München an. Maccabis Fußballer erlebten am Rande ihrer Partie in Amsterdam vergangene Woche schwerwiegende Übergriffe auf ihre Fans. Hans-Joachim Watzke, Geschäftsführer von Borussia Dortmund, forderte unter dem Eindruck der besorgniserregenden Entwicklung eine große Wachsamkeit. „Wir dürfen auch in der Analyse keine Tabus mehr haben, sondern müssen uns ehrlich machen. Die Politik ist hier gefordert“, sagte der 65-Jährige der Welt.
„Tut im Herzen weh“
Auch Emmanuel Macron, der Staatspräsident Frankreichs, betonte am Rande der Partie gegen Israel seine klare Haltung. „Wir werden dem Antisemitismus nirgendwo nachgeben, und Gewalt – auch in der Französischen Republik – wird niemals die Oberhand gewinnen, ebenso wenig wie Einschüchterung“, sagte er im französischen Fernsehen. Der 46-Jährige gehörte den gerade einmal 16.611 Zuschauern an, die sich in der 80.000 Menschen fassenden Arena einfanden. Es war die kleinste Zuschauerzahl, die je in Saint-Denis eine Partie von „Les Bleus“ verfolgte.
„Es tut mir ein bisschen im Herzen weh, das Stadion so zu sehen“, sagte Stürmerstar Randal Kolo Muani, der mit seinen Teamkollegen nicht an Bayern Münchens Ersatztorhüter Daniel Peretz vorbeikam, dennoch immerhin die Qualifikation für das Viertelfinale des Wettbewerbs mitnahm: „Aber die Fans waren da, sie haben uns bis zum Ende gepusht, das ist schön.“
Im Stadion blieben bis auf ein rasch aufgelöstes Handgemenge weitere Zwischenfälle aus, insgesamt wurden im Zusammenhang mit der Partie 40 Personen festgesetzt, wie die mit mehr als 4.000 Kräften aufgestellte Polizei mitteilte. Israels Nationaltrainer Ran Ben Shimon bedankte sich nach dem Abpfiff bei den französischen Behörden für die Sicherheit seiner Mannschaft. Diese hätten das Match auf „außergewöhnliche und fantastische Weise“ organisiert, sagte Shimon: „Wir möchten den Sicherheitsleuten danken, dass sie uns beschützt haben.“
Das aufwändige Sicherheitskonzept ging letztlich auf. Dennoch blieb es laut L’Equipe in Anspielung auf den mageren sportlichen Auftritt in außergewöhnlichen Bedingungen ein „trauriger Abend“ in Saint-Denis.
Tageblatt

Das Stade de France als Hochsicherheitszone. Mit größtem Aufwand stellten die französischen Kräfte sicher, dass Übergriffe auf israelische Anhänger beim Nations-League-Duell ausblieben.
Hubschrauber kreisten über Saint-Denis, Spezialeinheiten postierten sich – und im Stade de France herrschte eine triste Leere. „Das ist kein Kontext, den man noch einmal erleben möchte“, sagte Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps nach einem bedrückenden Fußballabend im Vorort der Hauptstadt Paris. Die Zeitung Le Figaro wertete das Geschehen vom Donnerstagabend als „unheilvolles Spektakel“.
Der Sport rückte bei dem mageren 0:0 der „Equipe Tricolore“ im Hochrisikospiel gegen Israel angesichts der Bedrohungslage in den Hintergrund. Den Sicherheitskräften gelang es mit einem massiven Aufgebot, größere Zusammenstöße zu verhindern. Doch die Geschehnisse rund um die Nations-League-Partie könnten nur der bittere Vorgeschmack auf weitere Sportveranstaltungen in Europa mit israelischer Beteiligung sein. Auch die andere Behörden dürften angesichts bevorstehender Besuche israelischer Teams ganz genau hingeschaut haben.
Am 28. November schon kommt Maccabi Tel Aviv zum Basketball-Spiel in der EuroLeague nach Berlin, im Dezember tritt der israelische Spitzenklub auch in München an. Maccabis Fußballer erlebten am Rande ihrer Partie in Amsterdam vergangene Woche schwerwiegende Übergriffe auf ihre Fans. Hans-Joachim Watzke, Geschäftsführer von Borussia Dortmund, forderte unter dem Eindruck der besorgniserregenden Entwicklung eine große Wachsamkeit. „Wir dürfen auch in der Analyse keine Tabus mehr haben, sondern müssen uns ehrlich machen. Die Politik ist hier gefordert“, sagte der 65-Jährige der Welt.
„Tut im Herzen weh“
Auch Emmanuel Macron, der Staatspräsident Frankreichs, betonte am Rande der Partie gegen Israel seine klare Haltung. „Wir werden dem Antisemitismus nirgendwo nachgeben, und Gewalt – auch in der Französischen Republik – wird niemals die Oberhand gewinnen, ebenso wenig wie Einschüchterung“, sagte er im französischen Fernsehen. Der 46-Jährige gehörte den gerade einmal 16.611 Zuschauern an, die sich in der 80.000 Menschen fassenden Arena einfanden. Es war die kleinste Zuschauerzahl, die je in Saint-Denis eine Partie von „Les Bleus“ verfolgte.
„Es tut mir ein bisschen im Herzen weh, das Stadion so zu sehen“, sagte Stürmerstar Randal Kolo Muani, der mit seinen Teamkollegen nicht an Bayern Münchens Ersatztorhüter Daniel Peretz vorbeikam, dennoch immerhin die Qualifikation für das Viertelfinale des Wettbewerbs mitnahm: „Aber die Fans waren da, sie haben uns bis zum Ende gepusht, das ist schön.“
Im Stadion blieben bis auf ein rasch aufgelöstes Handgemenge weitere Zwischenfälle aus, insgesamt wurden im Zusammenhang mit der Partie 40 Personen festgesetzt, wie die mit mehr als 4.000 Kräften aufgestellte Polizei mitteilte. Israels Nationaltrainer Ran Ben Shimon bedankte sich nach dem Abpfiff bei den französischen Behörden für die Sicherheit seiner Mannschaft. Diese hätten das Match auf „außergewöhnliche und fantastische Weise“ organisiert, sagte Shimon: „Wir möchten den Sicherheitsleuten danken, dass sie uns beschützt haben.“
Das aufwändige Sicherheitskonzept ging letztlich auf. Dennoch blieb es laut L’Equipe in Anspielung auf den mageren sportlichen Auftritt in außergewöhnlichen Bedingungen ein „trauriger Abend“ in Saint-Denis.
Tageblatt