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Roter.Teufel

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F91-Verteidiger Alan Aussi
Eine Leidensgeschichte, die bald enden soll


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Wie viele Ukrainer musste Alan Aussi im Spätwinter 2022 aus der Heimat fliehen. Der neue F91-Verteidiger hat eine Odyssee hinter sich und will sich jetzt in der BGL Ligue einen Namen machen.

Am 24. Februar 2022 brach für Alan Aussi eine Welt zusammen. Es war der Tag, an dem die russische Invasion begann. Zu diesem Zeitpunkt standen auch Olivier und Vincent Thill (beide Vorskla Poltawa) und Enes Mahmutovic (FK Lwiw) bei ukrainischen Vereinen unter Vertrag. Sie überlegten nicht lange und flüchteten umgehend in Richtung Grenze. Aussi, der zu diesem Zeitpunkt von Dynamo Kiew an Veres Rivne ausgeliehen war, brachte sich ebenfalls schnell in Sicherheit und gelangte über Umwege nach Deutschland. Aussis Leben wurde bereits vor diesem Zeitpunkt vom Krieg bestimmt. Er wuchs in der Donbass-Region auf und seine Mutter stammt aus Syrien. „Die vergangenen Jahre waren für mich, meine Freunde und Familie sehr hart. Es ist an jedem Tag schwer zu verstehen, dass Menschen am Sterben sind. Dieser Gedanke ist mit sehr viel Trauer verbunden. Ich hoffe, dass der Genozid an meinem Volk bald aufhört“, sagt Aussi.

Nach seiner Flucht fand der damals 20-Jährige bei Borussia Dortmund schnell Halt. Dadurch, dass er vier Jahre zuvor ein Probetraining beim deutschen Bundesligisten absolviert hatte, erinnerte man sich an den Innenverteidiger. Fortan durfte er bei der zweiten Mannschaft mittrainieren, die in der dritten Bundesliga spielte. Im April 2024 organisierte der BVB ein Benefizspiel gegen Aussis Ex-Klub Dynamo Kiew. Der Neu-Düdelinger stand vor 35.000 Zuschauern im Signal-Iduna-Park auf dem Platz und erinnert sich: „Ich war Teil eines Spiels, das 400.000 Euro Spenden für mein Heimatland eingebracht hat und durfte das Trikot eines großen Klubs wie Borussia Dortmund tragen. Das war für mich ein außergewöhnlich emotionaler Moment.“

Beim BVB II erhielt er schlussendlich keinen Vertrag. Aussi zog weiter in die armenische Haupstadt Jerewan, wo er sich dem Spitzenklub Pyunik anschloss. Wie es der Zufall so will, kam er im Juli 2022 erstmals in Kontakt mit seinem heutigen Arbeitgeber. In der zweiten Runde der Champions-League-Qualifikation schaltete Pyunik den F91 aus. Aussi saß zweimal 90 Minuten auf der Ersatzbank. Seine heutigen Teamkollegen Mehdi Kirch, Samir Hadji, Vincent Decker, Bruno Freire, Ivan Englaro und Enzo Lima standen damals bereits im Düdelinger Aufgebot. „Leider wurde ich nicht eingesetzt. Ich kann mich jedoch an nicht sehr viel erinnern, außer, dass wir gewonnen haben und mich das gefreut hat“, so Aussi, der zwei Wochen später zu seinem ersten Königsklassen-Einsatz gegen den serbischen Meister Roter Stern Belgrad kam.

Weder bei Pyunik noch bei seinen Stationen bei Ponferradina (ESP) oder CFR Cluj (ROM) konnte sich der junge Innenverteidiger durchsetzen. „Manchmal gibt man alles, was man hat, und trotzdem hat man das eigene Schicksal nicht in der Hand. So ist Profifußball. Wichtig ist, sich tagtäglich die höchsten Ziele zu setzen und versuchen, jede Partie zu gewinnen. Nur so kommt man weiter“, so Aussi.

In Düdelingen erhält er nun eine neue Chance. Nachdem er in den ersten beiden Partien nicht zum Einsatz gekommen war, hat sich der Ukrainer mittlerweile einen Platz in der Innenverteidigung erarbeitet. In den letzten drei Spielen kam er immer über 90 Minuten zum Einsatz. „Alan ist mit beiden Füßen gut, ist zweikampfstark und gut im Kopfball. Er ist ein sehr kompletter Abwehrspieler, der viel Erfahrung gesammelt hat, da er immer mit starken Mitspielern zusammen trainiert hat“, erfreut sich sein neuer Trainer Mika Pinto an seinem Neuzugang.

Aussi selbst fühlte sich von Anfang an wohl in Düdelingen: „Luxemburg ist ein schönes und interessantes Land. Die Atmosphäre im Verein ist sehr gut und motiviert einen dazu, alles für den Klub zu geben und die Ziele zu erreichen.“

Am Sonntag gegen UNA Strassen soll der nächste Schritt in Richtung Europapokalticket gemacht werden. Und vielleicht kommt Aussi dann im Sommer zu seinem ersten Einsatz von Beginn an in der Conference League. Es wäre zumindest ein Erfolgserlebnis nach den Leiden der vergangenen Jahre.

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