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- Out 5, 2021
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Gunnar Schupelius – Mein Ärger:
Die Gewalt gegen Prostituierte wird verharmlost
Berlin – Der 2. Juni hat sich in Westeuropa als „Internationaler Hurentag“ etabliert („International Sex Workers’ Day“). An diesem Tag treten engagierte Verbände und Vereine mit besonderem Nachdruck für die Rechte von Prostituierten ein.
Gestern wurde der Tag zum 50. Mal begangen, auch in Berlin. Im Mittelpunkt der Aufrufe und Bekundungen stand die „selbstbestimmte Sexarbeit“, die es zu verteidigen gelte.
Die frauenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus, Mirjam Golm, schrieb dazu diese Erklärung: „Sexarbeit ist eine Realität in Berlin – und eine, der wir uns mit Haltung, Respekt und klarem Blick stellen müssen.“
Sie rief dazu auf, insbesondere am Straßenstrich Kurfürstenstraße für „Schutzräume, bessere Beleuchtung und eine enge Zusammenarbeit mit Beratungsstellen“ zu sorgen: „Wer Menschenrechte ernst nimmt, darf Sexarbeitende nicht länger ignorieren – nicht am 2. Juni und an keinem anderen Tag.“
Das ist wohl wahr. Aber wie kann man sich der Prostitution „mit Haltung, Respekt und klarem Blick stellen“, wie es Mirjam Golm fordert? Prostitution ist mit der Menschenwürde gar nicht vereinbar. Wenn ich Respekt zeige, muss ich die Prostitution grundsätzlich ablehnen.
In Berlin sind 1590 Prostituierte offiziell registriert, schätzungsweise 6000 weitere sind nicht gemeldet. Die große Mehrheit von ihnen – weit über 90 Prozent – geht dieser Beschäftigung nicht freiwillig nach.
Die Frauen sind durch große Armut in der Heimat, mit falschen Versprechen oder sogar durch rohe Gewalt und Menschenhandel nach Deutschland gebracht worden. Sie können sich nur in seltenen Fällen selbst befreien. „Sie sind in der Berliner Sexindustrie gefangen – Gewalt und Missbrauch sind ihre täglichen Begleiter." So urteilt die christliche Hilfsorganisation Samaritan's Purse, die sich im Projekt "Alabaster Jar" den Mädchen und Frauen auf dem Straßenstrich Kurfürstenstraße widmet, ihnen Schutz, Rat, Hilfe und Orientierung bietet.
Die Leiterin des Projekts, Marina Nobiling, beschreibt die Lage so: „Die Frauen, die wir treffen, stammen überwiegend aus Osteuropa. Fast alle wollen aussteigen. Einige wenige sagen, dass sie freiwillig in der Prostitution arbeiten. Wie freiwillig das dann wirklich ist, bleibt bei genauerer Nachfrage nicht selten zweifelhaft.“
Das Elend wurde mit dem durchaus gut gemeinten Prostitutionsgesetz von 2002 noch vergrößert. Die Rechte der Frauen wurden zwar gestärkt, durch die Legalisierung der Prostitution aber wurde Deutschland zum Mekka der Menschenhändler. 2017 steuerte der Bundestag gegen, mit dem „Gesetz zur Regulierung des Prostitutionsgewerbes“, doch das änderte nicht viel.
Die Berliner SPD fällt hinter die Entwicklung zurück, wenn sie von „selbstbestimmter Sexarbeit“ spricht. Im Bundestag wird längst über den Antrag der Unionsfraktion gesprochen, die den Freier bestrafen will, wenn er Prostitution in Anspruch nimmt. Zum Schutz der Menschenwürde ist dies wohl der einzig gangbare Weg.
Bild Zeitung
Die Gewalt gegen Prostituierte wird verharmlost
Berlin – Der 2. Juni hat sich in Westeuropa als „Internationaler Hurentag“ etabliert („International Sex Workers’ Day“). An diesem Tag treten engagierte Verbände und Vereine mit besonderem Nachdruck für die Rechte von Prostituierten ein.
Gestern wurde der Tag zum 50. Mal begangen, auch in Berlin. Im Mittelpunkt der Aufrufe und Bekundungen stand die „selbstbestimmte Sexarbeit“, die es zu verteidigen gelte.
Die frauenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus, Mirjam Golm, schrieb dazu diese Erklärung: „Sexarbeit ist eine Realität in Berlin – und eine, der wir uns mit Haltung, Respekt und klarem Blick stellen müssen.“
Sie rief dazu auf, insbesondere am Straßenstrich Kurfürstenstraße für „Schutzräume, bessere Beleuchtung und eine enge Zusammenarbeit mit Beratungsstellen“ zu sorgen: „Wer Menschenrechte ernst nimmt, darf Sexarbeitende nicht länger ignorieren – nicht am 2. Juni und an keinem anderen Tag.“
Das ist wohl wahr. Aber wie kann man sich der Prostitution „mit Haltung, Respekt und klarem Blick stellen“, wie es Mirjam Golm fordert? Prostitution ist mit der Menschenwürde gar nicht vereinbar. Wenn ich Respekt zeige, muss ich die Prostitution grundsätzlich ablehnen.
In Berlin sind 1590 Prostituierte offiziell registriert, schätzungsweise 6000 weitere sind nicht gemeldet. Die große Mehrheit von ihnen – weit über 90 Prozent – geht dieser Beschäftigung nicht freiwillig nach.
Die Frauen sind durch große Armut in der Heimat, mit falschen Versprechen oder sogar durch rohe Gewalt und Menschenhandel nach Deutschland gebracht worden. Sie können sich nur in seltenen Fällen selbst befreien. „Sie sind in der Berliner Sexindustrie gefangen – Gewalt und Missbrauch sind ihre täglichen Begleiter." So urteilt die christliche Hilfsorganisation Samaritan's Purse, die sich im Projekt "Alabaster Jar" den Mädchen und Frauen auf dem Straßenstrich Kurfürstenstraße widmet, ihnen Schutz, Rat, Hilfe und Orientierung bietet.
Die Leiterin des Projekts, Marina Nobiling, beschreibt die Lage so: „Die Frauen, die wir treffen, stammen überwiegend aus Osteuropa. Fast alle wollen aussteigen. Einige wenige sagen, dass sie freiwillig in der Prostitution arbeiten. Wie freiwillig das dann wirklich ist, bleibt bei genauerer Nachfrage nicht selten zweifelhaft.“
Das Elend wurde mit dem durchaus gut gemeinten Prostitutionsgesetz von 2002 noch vergrößert. Die Rechte der Frauen wurden zwar gestärkt, durch die Legalisierung der Prostitution aber wurde Deutschland zum Mekka der Menschenhändler. 2017 steuerte der Bundestag gegen, mit dem „Gesetz zur Regulierung des Prostitutionsgewerbes“, doch das änderte nicht viel.
Die Berliner SPD fällt hinter die Entwicklung zurück, wenn sie von „selbstbestimmter Sexarbeit“ spricht. Im Bundestag wird längst über den Antrag der Unionsfraktion gesprochen, die den Freier bestrafen will, wenn er Prostitution in Anspruch nimmt. Zum Schutz der Menschenwürde ist dies wohl der einzig gangbare Weg.
Bild Zeitung