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- Out 5, 2021
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Deutsche Autokrise:
BMW ist der Gewinner unter Verlierern
München – Auch BMW bekommt die Autokrise zu spüren: Der Gewinn ist im ersten Halbjahr um 29 Prozent eingebrochen, der Umsatz um 8 Prozent gesunken. Und doch steht der Konzern damit deutlich besser da als andere deutsche Autobauer: Bei Mercedes sackte der Gewinn um 55,8 Prozent ab, Audi verlor 37,5 Prozent. Ist BMW damit der stille Gewinner – oder einfach nur am wenigsten betroffen?
Frank Schwope (56), Dozent für Automobilwirtschaft an der Fachhochschule des Mittelstands Berlin, sagt zu BILD: „Alle Hersteller leiden unter der Unsicherheit durch Zölle und unter den neuen chinesischen Konkurrenten. Insofern war das BMW-Ergebnis weniger schlecht. Der BMW-Vorstand zeigte sich in der Vergangenheit stets recht weitsichtig, zum Beispiel bei der Technologieoffenheit.“
Hoffnungsträger „Neue Klasse“
Mit der „Neuen Klasse“ will BMW im September eine komplett neue Fahrzeuggeneration vorstellen – mit eigener Plattform, neuem Betriebssystem, modernisierter Software und einem frischen Design. Sie soll das Rückgrat für die Elektromodelle der nächsten Jahre bilden – und gleichzeitig eine Antwort auf die Kritik an den bisherigen E-Autos liefern.
Während Audi rund 600 Millionen Euro an Zöllen ausweist und Mercedes ebenfalls hohe Belastungen meldet, bleibt BMW zurückhaltend – und verweist auf seine Produktionsbasis in den USA.
Experte Schwope dazu: „Die Produktion in den USA schützt natürlich ein Stück weit. Gut möglich, dass die Vorstände der deutschen Hersteller im Hintergrund mit der amerikanischen Regierung noch um bessere Rahmenbedingungen ringen.“
Auch BMW spürt die Abkühlung in China – wie alle deutschen Hersteller. Der wichtigste Wachstumsmarkt der vergangenen Jahrzehnte hat sich zum schwierigsten entwickelt: Preisoffensiven von BYD, Nio, Xiaomi und Co. setzen die etablierten Marken unter Druck, vor allem bei E-Autos. BMW nennt keine konkreten Rückgänge, zeigt sich aber – anders als Mercedes oder Audi – bislang zurückhaltend mit öffentlichen Krisenreaktionen.
Schwope warnt: „In den nächsten Jahren sind alle deutschen Automobilkonzerne Dauer-Baustellen – die einen mehr, die anderen weniger.“
Ist BMW besser – oder nur weniger schlecht?
BMW wirkt geordneter, planvoller als die Konkurrenz. Aber ist das gute Führung – oder nur Glück? „Es gilt wohl beides: Zum einen zeigt der BMW-Vorstand Weitsicht, Offenheit und Führungsstärke – zum anderen haben einige Hersteller teilweise massive Fehler gemacht“, meint Schwope.
Bild Zeitung
BMW ist der Gewinner unter Verlierern
München – Auch BMW bekommt die Autokrise zu spüren: Der Gewinn ist im ersten Halbjahr um 29 Prozent eingebrochen, der Umsatz um 8 Prozent gesunken. Und doch steht der Konzern damit deutlich besser da als andere deutsche Autobauer: Bei Mercedes sackte der Gewinn um 55,8 Prozent ab, Audi verlor 37,5 Prozent. Ist BMW damit der stille Gewinner – oder einfach nur am wenigsten betroffen?
Frank Schwope (56), Dozent für Automobilwirtschaft an der Fachhochschule des Mittelstands Berlin, sagt zu BILD: „Alle Hersteller leiden unter der Unsicherheit durch Zölle und unter den neuen chinesischen Konkurrenten. Insofern war das BMW-Ergebnis weniger schlecht. Der BMW-Vorstand zeigte sich in der Vergangenheit stets recht weitsichtig, zum Beispiel bei der Technologieoffenheit.“
Hoffnungsträger „Neue Klasse“
Mit der „Neuen Klasse“ will BMW im September eine komplett neue Fahrzeuggeneration vorstellen – mit eigener Plattform, neuem Betriebssystem, modernisierter Software und einem frischen Design. Sie soll das Rückgrat für die Elektromodelle der nächsten Jahre bilden – und gleichzeitig eine Antwort auf die Kritik an den bisherigen E-Autos liefern.
Während Audi rund 600 Millionen Euro an Zöllen ausweist und Mercedes ebenfalls hohe Belastungen meldet, bleibt BMW zurückhaltend – und verweist auf seine Produktionsbasis in den USA.
Experte Schwope dazu: „Die Produktion in den USA schützt natürlich ein Stück weit. Gut möglich, dass die Vorstände der deutschen Hersteller im Hintergrund mit der amerikanischen Regierung noch um bessere Rahmenbedingungen ringen.“
Auch BMW spürt die Abkühlung in China – wie alle deutschen Hersteller. Der wichtigste Wachstumsmarkt der vergangenen Jahrzehnte hat sich zum schwierigsten entwickelt: Preisoffensiven von BYD, Nio, Xiaomi und Co. setzen die etablierten Marken unter Druck, vor allem bei E-Autos. BMW nennt keine konkreten Rückgänge, zeigt sich aber – anders als Mercedes oder Audi – bislang zurückhaltend mit öffentlichen Krisenreaktionen.
Schwope warnt: „In den nächsten Jahren sind alle deutschen Automobilkonzerne Dauer-Baustellen – die einen mehr, die anderen weniger.“
Ist BMW besser – oder nur weniger schlecht?
BMW wirkt geordneter, planvoller als die Konkurrenz. Aber ist das gute Führung – oder nur Glück? „Es gilt wohl beides: Zum einen zeigt der BMW-Vorstand Weitsicht, Offenheit und Führungsstärke – zum anderen haben einige Hersteller teilweise massive Fehler gemacht“, meint Schwope.
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