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- Out 5, 2021
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Nach Vorschlag von Bildungsministerin Karin Prien:
Aufregung um Migrationsquote an Grundschulen
Berlin – Mit ihren Überlegungen zu einer möglichen Migrationsquote an Grundschulen hat Bundesbildungsministerin Karin Prien (60, CDU) für heftige Reaktionen gesorgt – besonders aus den Reihen der SPD und der Linken kommt scharfer Gegenwind!
► Die SPD-Bildungspolitikerin Jasmina Hostert (42) reagierte empört auf die Aussagen Priens: „Die Einführung von Migrationsquoten, Obergrenzen oder vergleichbare Modelle lehne ich kategorisch ab“, sagte sie. Für Hostert steht fest: „Gute Bildung und Integration gelingt durch gezielte Förderung, nicht durch Ausgrenzung.“
Und sie legt nach: „Dafür müssen wir Kitas und Schulen stärken und nicht Kinder nach unsinnigen Kriterien aufteilen wollen.“ Vielmehr müssten Kinder „ganz unabhängig von ihrem Hintergrund Unterstützung in Schulen bekommen“, sagte Hostert dem „Tagesspiegel“.
► Auch von der Linkspartei kommt massive Kritik. Bildungsexpertin Nicole Gohlke (49): Probleme an den Schulen ließen sich „nur lösen, wenn wir alle Kinder und auch Familien ausreichend fördern“, sagte sie der WELT (gehört wie BILD zu Axel Springer). Und warnt unmissverständlich: „Die Forderung nach einer pauschalen Obergrenze löst da gar nichts und übertüncht nur das politische Versagen.“ Ihre klare Ansage an Prien: „Mit populistischen Plattitüden kommen wir nicht weiter.“
► Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Natalie Pawlik (32), lehnt eine Begrenzung des Anteils von Kindern mit Migrationshintergrund an Schulen ebenfalls klar ab. „Deutschland braucht keine Quote im Klassenzimmer“, sagte die SPD-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur. Die „Schieflage im Bildungssystem“ lasse sich nicht über Quoten für Kinder lösen.
Alle Kinder bräuchten die gleichen Chancen auf Förderung und Bildung, und zwar unabhängig von ihrer Herkunft. Dazu zählten auch stärkere Sprachförderung und frühkindliche Bildung in den Kitas. Dafür seien jetzt Investitionen in gut ausgestattete Schulen notwendig, ausreichend qualifizierte Lehrkräfte und mehr begleitende Schulsozialarbeit.
► Andreas Schleicher (60), Direktor für Bildung und Kompetenzen bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), weist darauf hin, dass Studien durchaus für die Einführung einer Obergrenze sprächen. Zu Priens Vorschlag sagt er: „Ich sehe das ähnlich, wir wissen aus unseren Vergleichsstudien, dass die Konzentration von Schülern mit Migrationshintergrund ein ganz entscheidender Faktor für Schulleistungen ist. Das heißt, Bildungssysteme, die Schüler mit Migrationshintergrund gleichmäßig verteilen, haben einen ganz entscheidenden Vorteil.“
Wie es zu dem Aufschrei kommt
Das Bundesbildungsministerium versucht derweil zu beschwichtigen: Von einem konkreten Vorschlag sei keine Rede gewesen. Eine Sprecherin betonte, Prien habe Migrationsquoten lediglich als „eines von mehreren denkbaren Modellen“ bezeichnet – und das auch nur auf eine entsprechende Nachfrage hin.
Hintergrund des Wirbels ist ein Interview der CDU-Ministerin mit dem Nachrichtensender WELT. Darin hatte Prien betont, wie wichtig ausreichende Deutschkenntnisse bereits bei der Einschulung seien. Dafür müssten „alle Kinder frühzeitig getestet, diagnostiziert werden“, sagte Prien. Wenn erforderlich, müsse es „verpflichtende Sprachfördermaßnahmen“ geben.
Bild Zeitung
Aufregung um Migrationsquote an Grundschulen
Berlin – Mit ihren Überlegungen zu einer möglichen Migrationsquote an Grundschulen hat Bundesbildungsministerin Karin Prien (60, CDU) für heftige Reaktionen gesorgt – besonders aus den Reihen der SPD und der Linken kommt scharfer Gegenwind!
► Die SPD-Bildungspolitikerin Jasmina Hostert (42) reagierte empört auf die Aussagen Priens: „Die Einführung von Migrationsquoten, Obergrenzen oder vergleichbare Modelle lehne ich kategorisch ab“, sagte sie. Für Hostert steht fest: „Gute Bildung und Integration gelingt durch gezielte Förderung, nicht durch Ausgrenzung.“
Und sie legt nach: „Dafür müssen wir Kitas und Schulen stärken und nicht Kinder nach unsinnigen Kriterien aufteilen wollen.“ Vielmehr müssten Kinder „ganz unabhängig von ihrem Hintergrund Unterstützung in Schulen bekommen“, sagte Hostert dem „Tagesspiegel“.
► Auch von der Linkspartei kommt massive Kritik. Bildungsexpertin Nicole Gohlke (49): Probleme an den Schulen ließen sich „nur lösen, wenn wir alle Kinder und auch Familien ausreichend fördern“, sagte sie der WELT (gehört wie BILD zu Axel Springer). Und warnt unmissverständlich: „Die Forderung nach einer pauschalen Obergrenze löst da gar nichts und übertüncht nur das politische Versagen.“ Ihre klare Ansage an Prien: „Mit populistischen Plattitüden kommen wir nicht weiter.“
► Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Natalie Pawlik (32), lehnt eine Begrenzung des Anteils von Kindern mit Migrationshintergrund an Schulen ebenfalls klar ab. „Deutschland braucht keine Quote im Klassenzimmer“, sagte die SPD-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur. Die „Schieflage im Bildungssystem“ lasse sich nicht über Quoten für Kinder lösen.
Alle Kinder bräuchten die gleichen Chancen auf Förderung und Bildung, und zwar unabhängig von ihrer Herkunft. Dazu zählten auch stärkere Sprachförderung und frühkindliche Bildung in den Kitas. Dafür seien jetzt Investitionen in gut ausgestattete Schulen notwendig, ausreichend qualifizierte Lehrkräfte und mehr begleitende Schulsozialarbeit.
► Andreas Schleicher (60), Direktor für Bildung und Kompetenzen bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), weist darauf hin, dass Studien durchaus für die Einführung einer Obergrenze sprächen. Zu Priens Vorschlag sagt er: „Ich sehe das ähnlich, wir wissen aus unseren Vergleichsstudien, dass die Konzentration von Schülern mit Migrationshintergrund ein ganz entscheidender Faktor für Schulleistungen ist. Das heißt, Bildungssysteme, die Schüler mit Migrationshintergrund gleichmäßig verteilen, haben einen ganz entscheidenden Vorteil.“
Wie es zu dem Aufschrei kommt
Das Bundesbildungsministerium versucht derweil zu beschwichtigen: Von einem konkreten Vorschlag sei keine Rede gewesen. Eine Sprecherin betonte, Prien habe Migrationsquoten lediglich als „eines von mehreren denkbaren Modellen“ bezeichnet – und das auch nur auf eine entsprechende Nachfrage hin.
Hintergrund des Wirbels ist ein Interview der CDU-Ministerin mit dem Nachrichtensender WELT. Darin hatte Prien betont, wie wichtig ausreichende Deutschkenntnisse bereits bei der Einschulung seien. Dafür müssten „alle Kinder frühzeitig getestet, diagnostiziert werden“, sagte Prien. Wenn erforderlich, müsse es „verpflichtende Sprachfördermaßnahmen“ geben.
Bild Zeitung