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Notícias 96-Boss wird Sonntag 80 :

Roter.Teufel

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96-Boss wird Sonntag 80 :
So denkt Kind über 96-Aus, DFL und den Tod


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Martin Kind wird am Sonntag 80. Das Geburtstags-Interview mit dem Hauptgesellschafter und Profi-Boss von Hannover 96.

BILD: Herr Kind, Sie werden 80 Jahre alt. Was bedeutet Ihnen dieser Tag?

Martin Kind: Ich bin an diesem Tag geboren, sonst wäre ich nicht auf der Welt – das ist das Besondere. Aber darüber hinaus hat dieser Tag keine besondere Bedeutung. Es ist einer von 80 Geburtstagen. Ich will auch nicht groß feiern! Wir fahren mit der Familie weg und verbringen ein paar gemeinsame Tage. Meine Söhne und die Enkelkinder kommen, darauf freue ich mich sehr.

Sie wirken immer noch sehr fit.

Ja, abgesehen von meiner rechten Hand. Ich habe beim Tennis einen Schläger drauf bekommen. Zehn Wochen muss ich schon aussetzen, am 1. Mai will ich endlich wieder spielen. Ansonsten geht es mir prima. Ich werde 80 und bin gesund, war die letzten 50 Jahre nie ernsthaft krank. Dafür kann ich nur dankbar sein. Das ist das größte Geschenk.
Kind verrät sein Gesundheitsgeheimnis!

Das biologische Ende ist mit Verlaub näher als der Anfang. Haben Sie eigentlich Angst vor dem Tod?

Ich erzähle Ihnen mal eine Anekdote. Als ich 70 war, habe ich einem Freund aus Stuttgart, 75 Jahre alt, gesagt: ‘Lieber Jerry, ich habe entschieden, ich werde 104.‘ Daraufhin meinte er: ‘Okay. Ich verspreche dir, ich halte die Trauerrede ...‘ Leider wird es so nicht kommen, er ist tödlich verunglückt. Ich habe überhaupt keine Angst vor dem Tod, ich beschäftige und belaste mich damit gar nicht. Wenn es so weit ist, dann ist es so weit. Ich konzentriere mich aufs Hier und Jetzt und auf die Aufgaben für die Zukunft, bin froh und dankbar, dass ich gesund bin. Der liebe Gott hat es mehr als gut mit mir gemeint.

Gibt es einen Wunsch, den Sie sich jenseits der 80 unbedingt noch erfüllen wollen? Eine bestimmte Reise vielleicht?

Nein, ich fühle mich zu Hause sehr wohl (lacht). Wer viele Wünsche hat, erlebt auch viele Enttäuschungen. Da bin ich sehr realistisch und pragmatisch. Was mich sehr freut, ist, dass Bruce Springsteen am 5. Juli nach Hannover kommt und hier sein einziges Konzert in Deutschland spielt. Da werde ich auf Fälle dabei sein.

Andere 80-Jährige genießen ihren Ruhestand entspannt am Strand oder in den Bergen. Sie arbeiten immer noch – warum?

Ich fange jeden Morgen um 7.30 Uhr an, versuche, abends zum ‘Heute Journal‘ zu Hause zu sein, schaue mir die Nachrichten im Bett an. Es sind lange Arbeitstage. Samstags bin ich dann noch von acht, halb neun bis mittags im Betrieb – aber allein, damit ich das in Ruhe abarbeiten kann, was unter der Woche unter Umständen liegen geblieben ist. Ich arbeite gern! Arbeit ist für mich Motivation. Ich liebe die Arbeit und die Verantwortung.

Der e.V.-Vorstand wollte Sie 2022 als Profi-Boss feuern. Sie siegten vor Gericht, aber jetzt hat sich der Bundesgerichtshof eingeschaltet. Mit welchem Gefühl fahren Sie am 4. Juni nach Karlsruhe?

„Entspannt und ohne jede Belastung! Es gehört zur Verantwortung, eine Lösung der Zukunft zu schaffen. Das ist bisher bedauerlicherweise nicht gelungen. Die Richter werden an diesem Tag, vielleicht auch später entscheiden, ich will mich da an Spekulationen nicht beteiligen. Wir werden die Entscheidung abwarten und akzeptieren – und alles das, was zu beachten ist, umsetzen.

Wenn der BGH Ihren Rauswurf 2022 für rechtmäßig bewertet, sind Sie weg.

Das Urteil ist dann zu respektieren. Und es ist doch klar, dass es zur Verantwortung gehört, sich mit allen Szenarien zu beschäftigen.

Hätte ein solches Urteil Auswirkungen bezüglich der Anteile der Familie Kind? Würden Sie Geld herausziehen?

Alles Fragen im Konjunktiv! Aber es ist doch klar: Die Kapitalseite entscheidet über alle wirtschaftlichen Fragen, unabhängig vom Weisungsrecht. Die KGaA – und das ist unternehmensrechtlich vorgeschrieben – hat einen Aufsichtsrat, der über Investitionen, Haushalt, etc. entscheidet. Und diese Entscheidungen sind von der Geschäftsführung immer zu beachten.

Die DFL hat Hannover 96 für die Lizenzvergabe zu einigen Nachweisen aufgefordert. Worum geht es?

Da wir Verluste machen, müssen wir Nachweise über das Kapital vorlegen, das wir für die nächste Saison zur Verfügung stellen. Das ist inzwischen geschehen. Darüber hinaus sind es nur noch einige Kleinigkeiten.
Auflagen? Kind droht mit Klage!

Es droht aber noch mehr. Die DFL hat sich vorbehalten, nach der Entscheidung des Bundesgerichtshofs Modifikationen der vertraglichen und gesellschaftsrechtlichen Strukturen einzufordern. Wie gefährlich wird’s für 96?

Eines ist klar: Wir haben den 96-Vertrag, der notariell abgeschlossen und seinerzeit von allen Vorstandsmitgliedern des 96 e.V. unterschrieben wurde, der DFL zur Kenntnis und zur Einsichtnahme zur Verfügung gestellt. Das war 2019. Auf der Basis dieses Vertrages haben wir fünf Jahre die Lizenzen ohne Auflagen bekommen. Wir werden die Auflagen, die eventuell kommen könnten, sehr deutlich prüfen, und – wenn es notwendig ist – alle Rechtsmittel ausschöpfen.

Sie haben im letztlich geplatzten Investoren-Deal der DFL eine Hauptrolle gespielt. Wie fühlt man sich als Buhmann des deutschen Fußballs?

Das ist Populismus pur, den ich erlebt habe. Letztlich hat die DFL-Führung es nicht geschafft, ihre Strategie in den letzten Jahren mehrheitsfähig zu entwickeln. Erst das 2-Milliarden-Konzept, dann das 1-Milliarde-Konzept, bei dem sie zwar ihr Zwei-Drittel-Votum erreicht haben, aber nach den Reaktionen der aktiven Fan-Szenen beenden sie den Deal auf eine solche Weise. Damit haben sie die Investoren verloren, die zuverlässige und seriöse Gesprächs- und Vertragspartner erwarten. Und ich erinnere: Sie haben das Modell ursprünglich entwickelt, weil die DFL Geld brauchte. Das ist jetzt gescheitert, aber das Geld wird ja weiterhin benötigt. Und additiv haben sie sehr viel Vertrauen auch als DFL verloren. Die Konsequenzen lassen sich noch gar nicht abschätzen.

Seit Jahren wird bei Hannover 96 – auch von Ihnen – über eine mögliche Nachfolge geredet. Warum hat’s diesen Führungswechsel nie gegeben?

Einmal hatte ich die Geschäftsführung ja schon übergeben (2005, d. Red.). Vielleicht war es falsch, dass ich nach ein paar Monaten noch einmal gestartet bin. Aber auch da ging es um den Begriff der Verantwortung. Die Kapitalgeber waren der Auffassung, dass sich die Nachfolgelösung als nicht tragfähig erwies. Wenn wir einen Geschäftsführer finden, auf den wir uns verständigen können, würde ich das Amt sofort übergeben.
Ticketpreise in der Fan-Kurve steigen deutlich!

Beim Derby in Braunschweig gab es mal wieder unschöne Szenen drumherum. Die Geldstrafen für Hannover 96 werden am Saisonende noch höher sein als vor einem Jahr. Welche Konsequenzen drohen den Fans?

Wir werden die Ticketpreise erhöhen. Es handelt sich um eine wirklich moderate Erhöhung für den Großteil des Stadions, aber deutlicher in den Bereichen, in denen Pyrotechnik gezündet wurde. Von den DFB-Strafen werden wir also einen Anteil in die neuen Preise in der Nordkurve einfließen lassen. Auf diese mögliche Maßnahme hatten wir mehrfach hingewiesen. Es gab aber immer wieder neue Fehlverhalten, die erhebliche Verbandsstrafen nach sich gezogen haben. Diese Strafen sind für uns nicht eingeplante Verluste – und das wegen des Fehlverhaltens Dritter. Diese Beträge sind absolut inakzeptabel und das erfordert entsprechende Reaktionen und Maßnahmen. Wir diskutieren mit der Politik darüber hinaus vielfältige Handlungsoptionen.

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