Portal Chamar Táxi

Notícias 39 Tote! Die fast vergessene Fußball-Katastrophe

Roter.Teufel

Sub-Administrador
Team GForum
Entrou
Out 5, 2021
Mensagens
50,881
Gostos Recebidos
1,407
39 Tote! Die fast vergessene Fußball-Katastrophe

05f4afb2b223dd57d5d55008dbbd9687,6636d9fa


Vor 40 Jahren im Brüsseler Heysel-Stadion

England steht noch unter Schock, nachdem ein Auto bei Liverpools Meisterfeier in eine Menschenmenge gerast war.

Dass es nach bisherigem Stand keine Toten gab, ist die einzige gute Nachricht. Es hätte viel schlimmer ausgehen können. So wie die (fast) vergessene Fußball-Katastrophe von Heysel, die sich am Donnerstag zum 40. Mal jährt.

Am 29. Mai 1985 starben 39 Menschen im Brüsseler Heysel-Stadion, weil sie vor dem Landesmeister-Endspiel Juventus gegen Liverpool von englischen Hooligans in den Tod gehetzt wurden.

Eine Rekonstruktion.

Der dramatische Fehler

Die UEFA vergibt das Finale ins marode Heysel-Stadion (wurde 1994 abgerissen). Keine stabilen Stehplätze, Fanblöcke durch einen wackligen Maschendrahtzahn getrennt. Liverpool protestiert vergeblich gegen den Austragungsort.

Das Vorspiel

Für den neutralen Kurven-Block Z haben sich Juve-Fans Tickets besorgt – direkt neben den Liverpoolern. Die Stimmung zwischen beiden Lagern ist schon in der Stadt aufgeheizt, im Stadion provozieren sie sich.

Das Verbrechen

Um 19.45 Uhr reißen Liverpool-Hooligans den Zaun nieder, Hunderte stürmen Block Z. Die Italiener versuchen in Panik zu fliehen. Menschen werden zerquetscht, tot getrampelt, unter einer einstürzenden Begrenzungsmauer begraben.

39 Tote, mehr als 500 Verletzte! Brüssel im Ausnahmezustand. Das Militär wird geholt, um die rasenden Hooligans zu stoppen.

Die Leichen werden hinter der Tribüne in ein Zelt gebracht. In der TV-Doku sagt der damals zuständige Polizei-Kommissar Roland Vanreusel unter Tränen: „Mein Sohn hatte Karten für Block Z. Es gab zu der Zeit ja keine Handys. Ich war in Angst, untersuchte die Leichen, ob mein Sohn darunter wäre. Eine sah ihm ähnlich. Ein Kollege zerrte mich raus, besorgte mir ein Telefon. Ich rief meine Frau an. Und in dem Moment kam mein Sohn nach Hause. Er hatte die Toten vor dem Stadion gesehen und war umgekehrt.“

Die Täter und Opfer

39 Menschen sterben an diesem Tag: 32 Italiener, vier Belgier, zwei Franzosen, ein Nordire.

Die belgische und die britische Polizei analysieren ein Jahr lang Fotos und Videos, um die Hooligans zu identifizieren. 26 werden an die belgische Justiz ausgeliefert.

Ex-Hooligan Terry Wilson plaudert fürs TV in einem Pub über Heysel. Seine Kumpels seien von Juve-Anhängern angegriffen worden, es sei wohl Notwehr gewesen. Natürlich habe man überzogen.

Zu seiner Überraschung wird er später auf seinem Gabelstapler verhaftet. Wegen „Totschlags in 39 Fällen“. Nur ein paar Monate sitzt er dafür im Knast.

Bild Zeitung
 
Topo